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Zusätzliche Fördermillion für die Digitalisierung

Neues Programm „Regionale Entwicklungsimpulse“ – Digitale Konzepte zur Daseinsvorsorge und Hausärztesicherung, smarte Kommunalverwaltung und Entwicklung der touristischen Angebote in der Region Leine-Weser


Das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung stellt noch in diesem Jahr eine Million Euro für ein neues Förderprogramm „Regionale Entwicklungsimpulse“ zur Verfügung. Ziel ist es, neben den bestehenden Förderprogrammen noch zusätzliche Anstöße insbesondere im Bereich der Digitalisierung zu geben und bei deren Umsetzung zu helfen.

„Eine gute Breitbandanbindung ist die notwendige Bedingung für eine dauerhafte Attraktivität der niedersächsischen Regionen als Lebensraum und Wirtschaftsstandort“, erläuterte hierzu Regionalministern Birgit Honé. „Darüber hinaus wollen wir noch mehr intelligente digitale Lösungen fördern, um Herausforderungen beispielsweise in der Versorgung, bei der Bildung oder bei der Mobilität zu bewältigen. Wir wollen erreichen, dass Bürgerinnen und Bürger bei der Nutzung digitaler Techniken auch Schritt halten können.“

Die in den Ämtern für regionale Landesentwicklung (ÄrL) bislang eingegangenen Anträge hätten gezeigt, dass es in Niedersachsen einen großen quantitativen Bedarf gebe. Aber auch qualitativ hätten viele Anträge durch ihren Einfallsreichtum und ihre Ideen für Einsatz und Umsetzung überzeugt. Seit dem Sommer seien bereits 26 Projekte mit einem beantragten Fördervolumen von 2,5 Millionen Euro eingereicht worden. Hiervon konnten insgesamt elf Projekte von den Ämtern für regionale Landesentwicklung in Zusammenarbeit mit den kommunalen Vertretern in den jeweiligen Kommunalen Steuerungsausschüssen der vier Regionen ausgewählt werden. „Leider konnten nicht alle Projekte bewilligt werden“, so Ministerin Honé, „aber das Ergebnis der Ausschreibung ist für uns Anreiz, auch zukünftig an diesen wichtigen regionalen Themen weiterzuarbeiten.“

Das Spektrum der bisher genehmigten Projekte geht von der Unterstützung der Ausbildung von Hausärzten für den ländlichen Raum über Energieprojekte, digitale Techniken im Wohnbereich und die ländliche Daseinsvorsorge, bis zur Kooperation von Unternehmen in digitalen Prozessen und einem digitalen Verbund von Kommunalverwaltungen.

Am heutigen Vormittag überreichten in diesem Zusammenhang Ministerin Birgit Honé und die Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, Heike Fliess, in Hildesheim insgesamt drei Förderbescheide an die regionalen Projektträger.

Ein Förderbescheid in Höhe von 37.500 Euro (Gesamtprojektvolumen 57.500 Euro) zur Unterstützung des Vorhabens „Daseinsvorsorge – kooperativ, innovativ & digital – Untersuchungs- und Handlungskonzept für den Einsatz digitaler Innovationen im ländlichen Raum am Beispiel des Sulinger Lands“ ging an den Landkreis Diepholz. Ziel des Projekts ist es, nach einer partizipativ durchgeführten Untersuchung, nachhaltig wirkende, innovative Instrumente und Handlungsansätze zur Sicherung und Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner/innen des Sulinger Lands zu entwickeln. Dazu gehören zum Beispiel die Bereiche Grund- und Nahversorgung, Wohnungsangebot, Mobilität und medizinische Versorgung. Die Schwerpunkte der Bearbeitung werden sich im laufenden Prozess je nach Ergebnis und Erfordernis der Untersuchung ergeben. Von kommunaler Seite sind die Samtgemeinden Kirchdorf, Schwaförden, Siedenburg und die Stadt Sulingen beteiligt. Des Weiteren werden die Universität Vechta und das Regionalmanagement „Mitte Niedersachsen“ eingebunden.

Ein weiterer Bescheid in Höhe von 137.310 Euro (Gesamtprojektvolumen 183.080 Euro) konnte der Hochschule Weserbergland übergeben werden. Das Vorhaben „Smart Region Weserbergland“ ist ein Kooperationsprojekt der vier Landkreise Hameln-Pyrmont, Holzminden, Nienburg und Schaumburg unter Leitung der Hochschule Weserbergland. In Reallaboren sollen Projekte und Konzepte mit digitalen Lösungsansätzen erarbeitet und erprobt werden, die einen Mehrwert für die Kommunalverwaltungen erbringen. Ziel ist eine Konzeptentwicklung für die digitale Transformation in allen Bereichen der Verwaltung. Einhergehend damit soll sich zukünftig unter anderem der Zugang zu kommunalen (Dienst)Leistungen und Services für die Bürgerinnen und Bürger verbessern.

Der Verein Pro Leinebergland e.V. konnte sich ebenfalls über einen Förderbescheid in Höhe von 37.500 Euro (Gesamtprojektvolumen 50.000 Euro) zur Unterstützung des Vorhabens „Tourismus digital im Leinebergland“ freuen. Bis Ende 2019 soll eine touristische Webseite inklusive Unterkunftsbuchungssystem und eine App mit digitalem Reiseführer entwickelt werden. Parallel wird ein Wanderwegekonzept erarbeitet, dass direkt über Website und App vermarktet werden kann.

Darüber hinaus erhielt in dieser Woche das Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Göttingen einen Förderbescheid in Höhe von 83.984 Euro (Gesamtprojektvolumen 111.984 Euro) für das Vorhaben MedPJ+. Es handelt sich hierbei um ein Projekt, das von den Ämtern für regionale Landesentwicklung Braunschweig und Leine-Weser unterstützt wird, da Partner aus beiden Amtsbezirken beteiligt sind. Aus der Region Leine-Weser ist der Landkreis beziehungsweise die Gesundheitsregion Holzminden involviert. Darüber hinaus wirken ebenfalls die Landkreise Göttingen, Goslar und Northeim mit.

Durch das Projekt sollen mehr Studierende der Medizin dazu angeregt werden, die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin zu absolvieren, um so dem Hausärztemangel entgegenzuwirken. Im Rahmen des sog. praktischen Jahrs (PJ) sollen erste Kontakte der Studierenden mit regionalen Hausarztpraxen aufgebaut und das Interesse für eine spätere Facharztausbildung in diesem Bereich geweckt werden. Weiterhin verfolgt das Vorhaben die Gewinnung und Qualifizierung von weiteren Hausarztpraxen als Lehrpraxen für das PJ. Dazu soll unter anderem eine entsprechende Internetplattform (www.medpjplus.de) aufgebaut werden die allgemein informiert, aber auch Angebot und Nachfrage zusammenbringt.

Regionale Entwicklungsimpulse, Honé  
Ministerin Birgit Honé und Landesbeauftragte Heike Fliess überreichen die Förderbescheide an die regionalen Projektträger
PM Regionale Entwicklungsimpulse

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