Mobilität neu gedacht: Rural Mobility Projektteam tagt in Hameln
ArL Leine-Weser lädt Interreg-Partner nach Deutschland ein, um gemeinsam innovative Mobilitätslösungen für den ländlichen Raum zu entwickeln
Wie kann Mobilität im ländlichen Raum zukunftsfähig gestaltet werden? Mit dieser Frage im Gepäck reisten vom 6. bis 8. Oktober 2025 die sieben Partner des Interreg-Projekts „Rural Mobility“ nach Hameln, um weiter gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Die historische Stadt an der Weser bot nicht nur eine inspirierende Kulisse, sondern auch den passenden Rahmen für intensive Diskussionen und kreativen Austausch.
Schon beim ersten Zusammentreffen im Coworking-Space zedita.Zukunftsforum war die Energie wieder spürbar: Nach einer herzlichen Begrüßung und einem Welcome-Drink füllte sich der Raum mit Stimmen, Ideen und Erwartungen. Die Teilnehmenden konnten sich nach dem letzten persönlichen Treffen im März wieder einmal austauschen.
Am zweiten Tag tauchten die Projektpartner tief in die Materie ein. Im Mittelpunkt stand die Entwicklung eines „Directory“ – einer Art Wissensspeicher, der alle während der Projektlaufzeit gewonnenen Erkenntnisse und Analysen zu Mobilitätslösungen bündelt. Die Vision: Auch nach Projektende sollen Kommunen, Initiativen und Interessierte von diesen Ergebnissen profitieren und sie weiterentwickeln können.
Besonders lebhaft wurde es, als die niederländischen Partner ihre Pläne für einen „People’s Hub“ vorstellten. Gemeinsam wurde diskutiert, welche Dienstleistungen ein solcher Hub bieten sollte, um den Alltag der Menschen vor Ort wirklich zu verbessern. Die Vielfalt der Perspektiven und Erfahrungen bereicherte die Gespräche und zeigte, wie viel Potenzial in der internationalen Zusammenarbeit steckt.
Nach einem Tag voller intensiver Arbeit folgte der entspannte Teil: Eine Stadtführung durch Hameln ließ die Teilnehmenden in die Geschichte und das Flair der Stadt eintauchen. Bei einem gemeinsamen Abendessen wurden die Eindrücke des Tages vertieft.
Der dritte Tag begann erneut im „zedita“, wo die Gruppe sich den Herausforderungen der Finanzierung und Zuständigkeiten für Mobilitätslösungen widmete. Wer trägt Verantwortung, und wie können innovative Ansätze nachhaltig umgesetzt werden? Diese Fragen wurden engagiert diskutiert, bevor der Blick nach vorne auf das nächste Treffen in Slowenien gerichtet wurde.
Ein besonderes Highlight war der Besuch in der Gemeinde Emmerthal, bei dem auch Ottmar von Holtz, Landesbeauftragter für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, mit dabei war und die Gelegenheit nutzte, die Projektpartner näher kennenzulernen. Bürgermeister Dominik Petters nahm die Gruppe mit auf eine Reise durch die Entstehung und Planung der Mobi-Hubs vor Ort. In Grohnde wurde deutlich, wie Mobilität, Dorfladen, Kindergarten und Bushaltestelle künftig Hand in Hand gehen sollen, um Synergien für die Dorfgemeinschaft zu schaffen. Den feierlichen Abschluss bildete das Projektdinner in der Schloßwirtschaft Hehlen.
Das Projektmeeting in Hameln war angebunden an das Forum Leine-Weser, das im Anschluss daran im „zedita“ stattgefunden hat. Es ist eine jährliche Netzwerkkonferenz zu aktuellen, regionalen Themen. Angelehnt an das Interreg-Projekt lag der Fokus in diesem Jahr auf dem Thema „Regionale Mobilität neu gedacht: Lösungen für heute und morgen“.
Das nächste Treffen findet voraussichtlich Ende März in Hoče statt.
Hintergrundinformationen
In ländlichen Gebieten haben vor allem Minderjährige, ältere Menschen und beeinträchtigte Personen häufig nur begrenzten Zugang zu zuverlässigen Mobilitätslösungen. Das Projekt „Rural Mobility“ zielt darauf ab, die Bedarfe der unterschiedlichen Nutzergruppen besser zu verstehen und sie in die Erprobung neuer intelligenter Verkehrssysteme zu integrieren. Das Projekt ist die erste Initiative, die intelligente Verkehrslösungen mit neuen politischen Ansätzen kombiniert. Es soll gezeigt werden, wie eine Veränderung von politischen Instrumenten die Verkehrslösungen in ländlichen Räumen verbessern kann und somit zuvor benachteiligte Bevölkerungsgruppen aktiv unterstützt und integriert werden können.
Insgesamt sind sieben Länder aus der EU beteiligt. Die Provinz Overijssel aus den Niederlanden ist der Lead-Partner. Weitere Partner sind: Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser (ArL), Metropolitan Transport Authority Barcelona (ATM), Region Viimsi in Estland, Region Kalmar in Schweden, Region Hoce-Slivnica in Slowenien und Transportes Metropolitanos de Lisboa (TML). Das ArL nimmt als Projektpartner mit einer internen Kooperation von Dezernat 2 und Dezernat 3 teil.
Die Laufzeit des Projektes ist vom 01. April 2024 bis 30. Juni 2028. Das Budget liegt bei 1.746.000 Euro.
Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
Frau Krutwa
Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser
Bahnhofsplatz 3-4
31134 Hildesheim
Tel: 051216970136

