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Die Region Leine Weser 2040 – von der Vision zur Wirklichkeit

Das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser lädt Akteurinnen und Akteure der Region ein, gemeinsam auf die Zukunft ebendieser zu blicken


HILDESHEIM. – Wie wollen wir morgen leben, arbeiten, wohnen und wirtschaften? Diese Frage stand im Zentrum der Veranstaltung „Regionalentwicklung aus der Zukunft zurückgedacht“ zu der das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser gemeinsam mit dem Niedersächsischen Regionalministerium Akteurinnen und Akteure aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Gesellschaft eingeladen hatte, eine gemeinsame Vision für die Zukunft der Region Leine-Weser zu entwickeln.

Im inspirierenden Ambiente des Roemer- und Pelizaeus-Museums Hildesheim eröffnete die Landesbeauftragte Frauke Patzke die Veranstaltung mit einem klaren Appell, den Fokus auf Zukunftsfähigkeit und Zusammenarbeit zu legen: „Regionalentwicklung ist nichts für Zögerliche - sondern für Menschen mit Weitblick. Wenn wir aus der Zukunft zurückdenken, beginnen wir nicht bei dem, was fehlt, sondern bei dem, was möglich ist. Wir wollen heute die Weichen stellen für eine Region Leine-Weser, die 2040 lebenswert, resilient und nachhaltig ist!“

  Bildrechte: Arl Leine-Weser
v.l. Prof. Jörg Lahner, Landesbeauftragte Frauke Patzke, Ministerin Wiebke Osigus, Prof. Henning Austmann

Regionalministerin Wiebke Osigus nahm die knapp 50 Teilnehmenden anschließend mit auf eine gedankliche Reise in die Zukunft der Regionalentwicklung: Welche Herausforderungen kommen auf die Region zu? Welche Entwicklungen müssen wir heute anstoßen, um 2040 gut vorbereitet zu sein? Mit dieser Fragestellung gab die Ministerin einen spannenden Ein- und Ausblick auf die europäische Kohäsionspolitik und die bevorstehenden Fördervereinfachungen.

Den Auftakt zur anschließenden Arbeitsphase bildete der Impulsvortrag „Gestern, heute, morgen – Leitplanken für die Zukunftsgestaltung im ländlichen Raum“ von Wirtschaftsprofessor Henning Austmann von der Hochschule Hannover. Er zeichnete den beispielhaften Weg eines fiktiven Ortes namens „Anpackhausen“ nach – eine Zukunftsgeschichte, die zeigt, wie die Transformation zu einer nachhaltigen und lebenswerten Region gelingen kann: mit Mobilität, Energieversorgung, Digitalisierung und sozialem Zusammenhalt.

Davon ermutigt starteten die Teilnehmenden motiviert in die ersten Workshops und visualisierten gemeinsam ihre Vision für 2040. Es wurde ein deutliches Bild von resilienten Städten und Dörfern gezeichnet, mit inklusiver und nachhaltiger Mobilität, einer funktionierenden Versorgung der ländlichen Räume, einer wohnortnahen, menschlichen und digital vernetzten Gesundheitsversorgung und vielem mehr.

Am Nachmittag ging es um den Weg dorthin. Im Impulsvortrag „Die Zukunft passiert nicht einfach, wir gestalten sie“ von Jörg Lahner, Wirtschaftsprofessor an der HAWK Göttingen, erfuhren die Teilnehmenden wie Zukunftsbilder Wirklichkeit werden könnten. Zu Beginn des Prozesses stünden Visionen und Zukunftsbilder, aus denen ambitionierte Ziele erwachsen müssten. Die Umsetzung könne dabei nicht von allein gelingen. Die Menschen müssten unter einem Missionsgedanken mitgenommen werden. Bei der Frage „Wer diese Menschen sind?“ ginge es um die Personen, die diese Prozesse organisieren, moderieren, initiieren und vernetzen. Eine weitere Herausforderung sei die sogenannte Talententwicklungsblockade, die meint, dass trotz ausreichender finanzieller Mittel, Prozesse nicht zwangsläufig gelingen würden, wenn die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter schrumpfe, die Hochschulbildung stagniere oder eine Abwanderung der 15- bis 39-Jährigen verzeichnet würde.

  Bildrechte: Arl Leine-Weser
  Bildrechte: Arl Leine-Weser

Anschließend diskutierten die Teilnehmenden in der zweiten Arbeitsphase darüber, was es genau braucht, um Ihre Vision zur Wirklichkeit werden zu lassen. Dabei wurde eins besonders deutlich: Ein gutes soziales Miteinander und eine starke Idee mit den ökologischen Herausforderungen unserer Zeit umzugehen sind essenziell. Wie kann uns das als Region gelingen? Auch hier war man sich einig: Die Region Leine-Weser verfügt über viele engagierte Menschen, starke Netzwerke und kreative Ideen –also die besten Voraussetzungen, um die Region gemeinsam zukunftsfähig zu machen.

Die Ergebnisse dieser Veranstaltung bilden den Auftakt für die Fortschreibung der Regionalen Handlungsstrategie Leine-Weser, die bis 2026 gemeinsam mit den Landkreisen, Städten, Hochschulen, Unternehmen und weiteren Partnern weiterentwickelt wird. Ein Prozess, der nicht nur Zukunft gestaltet, sondern die Region als lebenswerten Raum aktiv stärkt.


Hintergrundinformationen zur Regionalen Handlungsstrategie:

Die Regionale Handlungsstrategie legt als wesentliche Arbeits- und Orientierungsgrundlage für die Ämter für regionale Landesentwicklung die strategischen und operativen Ziele für regional relevante Handlungsfelder fest. In der Regionalen Handlungsstrategie wurden in der Vergangenheit bereits die folgenden sieben Handlungsfelder festgelegt: Wirtschaft und Innovation, berufliche Bildung, Arbeitsmarkt und Fachkräfte, Mobilität und Verkehr, Sicherung und Ausbau der regionalen Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen, Stadt- und Ortsentwicklung, Umwelt und Klimaschutz sowie Integration von Zugewanderten in die Gesellschaft. Bei der Fortschreibung der Handlungsstrategie wurden im Jahr 2020 die Themen "Innovation und Digitalisierung" sowie "Nachhaltiger Umwelt- und Klimaschutz" als Querschnittshandlungsfelder besonders herausgestellt. Die Querschnittshandlungsfelder stehen in ihrer Bedeutung über den anderen Handlungsfeldern. Jedoch leisten die operativen Ziele aller Handlungsfelder einen konkreten Beitrag zur Umsetzung der Querschnittshandlungsfelder.

Pressemitteilung zum Download

  PM 08/2025 Die Zukunft der Region 2040

Artikel-Informationen

erstellt am:
30.04.2025

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