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Fachkräfte gewinnen, Zukunft gestalten: Regionale Akteure setzen Impulse bei neunter Bündnisversammlung

ArL Leine-Weser lädt zur Netzwerkveranstaltung des Fachkräftebündnisses Leine-Weser in Hildesheim ein


HILDESHEIM. Die Werk.Stadt in Hildesheim wurde am Mittwoch, 26. November 2025, zum Treffpunkt für rund 30 engagierte Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und weiteren Institutionen. Das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser hatte zur 9. Bündnisversammlung des Regionalen Fachkräftebündnisses Leine-Weser eingeladen, um gemeinsam zu diskutieren, welches Potential die Fachkräfteeinwanderung für den regionalen Arbeitsmarkt bietet und welche Herausforderungen dabei zu bewältigen sind.

Mit einem Rückblick auf die Aktivitäten der vergangenen zwei Jahre begrüßte Ottmar von Holtz, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, die Teilnehmenden und betonte die Bedeutung der gemeinsamen Anstrengungen: „Es ist mir eine besondere Freude, meine erste Bündnisversammlung als Vorsitzender des Regionalen Fachkräftebündnisses Leine-Weser zu eröffnen und von den Tätigkeiten der vergangenen zwei Jahre zu berichten. Wir haben in dieser Zeit viel erreicht: Mit neuen Projekten, frischen Impulsen und Mitgliedern. Die Hochschulen sind seit letztem Jahr mit dabei. Nur mit vereinter Kraft können wir die zentrale Zukunftsaufgabe für unsere Region, die Sicherung von Fachkräften, bewältigen.“

Im anschließenden Tätigkeitsbericht wurde deutlich, wie erfolgreich das Bündnis seit der letzten Versammlung in 2023 agiert hat: Zahlreiche Projekte wurde initiiert und neue Fördermittel eingeworben. Besonders die verstärkte Zusammenarbeit mit regionalen Hochschulen und die Entwicklung innovativer Weiterbildungsangebote haben die Fachkräftesicherung maßgeblich vorangebracht.

  Bildrechte: ArL Leine-Weser

Besonders hervorzuheben ist die Fortschreibung der regionalen Fachkräftestrategie und die erfolgreiche Einwerbung von rund 2,75 Millionen Euro an ESF-Mitteln für die Jahre 2024 bis 2027. Für diesen Zeitraum konnten fünf Projekte bewilligt werden, die von Berufsorientierung und Weiterbildung bis hin zur Förderung innovativer Strukturprojekte und Welcome-Center-Initiativen reichen. Die Evaluation der abgeschlossenen Projekte zeigt, dass viele Maßnahmen verstetigt und in weiterführende Programme überführt werden konnten. Das Bündnis bleibt damit ein zentraler Akteur für die Fachkräftesicherung und die nachhaltige Entwicklung der Region Leine-Weser.

Mit der Neuwahl von Ottmar von Holtz zum Vorsitzenden und Dr. Oliver Brandt zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde zudem die Führungsstruktur des Bündnisses neuformiert und die Weichen für die kommenden Jahre gestellt.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung gab Dr. Oliver Brandt von der Region Hannover einen spannenden Impuls zu den aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen in der Fachkräfteeinwanderung in Niedersachsen. Er unterstrich die zentrale Rolle von Welcome Centern hervor, die Unternehmen und internationale Fachkräfte beim komplexen Einwanderungsprozess unterstützen. Auch das Innovationsvorhaben zur Sprachförderung – etwas durch Betriebssprachtage und Sprachförderung in den Berufsbildenden Schulen – wurde als wichtiges Instrument hervorgehoben, um die Integration und Qualifikation ausländischer Auszubildender zu erleichtern.

Im Plenum entwickelte sich daraufhin ein reger Austausch über die oft unzureichenden Sprachsprachkenntnisse internationaler Fachkräfte, trotz vorliegender Zertifikate. Arbeitgeber müssten daher weiterhin eine eigene Einschätzung der Sprachkompetenz vornehmen. Torsten Temmeyer von der IHK Hannover ergänzte, dass die Einführung eines Qualitätssiegels für Vermittlungsagenturen geplant sei, um Unternehmen eine verlässliche Orientierung zu bieten und sie vor unseriösen Anbietern zu schützen.

Die Teilnehmenden erhielten darüber hinaus Einblicke in innovative Projekte aus dem Fachkräftebündnis: Saskia Burkert von der Stadt Hildesheim stellte das Welcome Center Hildesheim vor, das Migrantinnen und Migranten beim Ankommen begleitet und mit einem starken Netzwerk arbeitet. Während 2024 die Nachfrage von Fachkräften überwog, ist 2025 das Interesse der Unternehmen gestiegen; zur Vorbereitung auf eine Ausbildung werden unter anderem berufsorientierende Praktika und spezielle Programme wie „Talent trifft Handwerk“ angeboten.

Abschließend präsentierte Cora Heymann von der Leibniz Universität Hannover das Projekt „Internationals Welcome“. Dieses begleitet internationale Studierende – insbesondere aus MINT-Fächern – mit gezielten Workshops und Praxiskontakten beim Einstieg in den regionalen Arbeitsmarkt. Die enge Kooperation mit Unternehmen und weiteren Hochschulen stellt sicher, dass die Studierenden optimal auf die Anforderungen vorbereitet werden und gleichzeitig der regionale Bedarf an MINT-Fachkräften adressiert wird.

Hintergrundinformationen zum Fachkräftebündnis:

Das Fachkräftebündnis Leine-Weser vereint Akteure aus fünf Landkreisen und der Region Hannover und setzt sich seit 2015 für die Sicherung und Entwicklung von Fachkräften in der Region ein. Mit über 30 Mitgliedern und zahlreichen Unterstützungsorganisationen ist es das größte Fachkräftebündnis in Niedersachsen. Es wird koordiniert durch das ArL Leine-Weser.

Pressemitteilung zum Download

  PM 30/2025 9. Bündnisversammlung

Artikel-Informationen

erstellt am:
27.11.2025

Ansprechpartner/in:
Herr Grenz

Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser
Bahnhofsplatz 3-4
31134 Hildesheim
Tel: +49 5121 6970-121
Fax: +49 5121 6970-202

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