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RVZ Machbarkeitsstudie: Fünf Landkreise, Städte und Gemeinden im Amtsbezirk erhalten Förderung

Landesbeauftragte Frauke Patzke überreicht Bescheide am 13., 14. und 16. Mai


AMTSBEZIRK LEINE-WESER. – Im ländlichen Raum medizinisch gut versorgt sein, gesundheitliche Beratungsangebote oder Dienstleistungen gebündelt an einem Ort wahrnehmen oder Angebote zur Tagespflege nutzen – das und noch mehr können Regionale Versorgungszentren (RVZ) bieten. Ob ein solches Projekt auch in ihrer Region umsetzbar wäre, das wollen jetzt mehrere Kommunen im Amtsbezirk Leine-Weser herausfinden. Vom niedersächsischen Regionalministerium erhalten sie zur Durchführung einer Machbarkeitsstudie für ebensolche RVZ eine Förderung. Die Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, Frauke Patzke, überreichte die entsprechenden Bescheide in dieser Woche an den Landkreis Nienburg/Weser, die Stadt Sehnde, den Landkreis Holzminden, den Flecken Aerzen und die Stadt Neustadt am Rübenberge.

„Regionale Versorgungszentren sind ein zentraler Baustein, um die gesundheitliche Versorgung in ländlichen Regionen zukunftssicher zu gestalten. Insbesondere in Zeiten des demografischen Wandels und des wachsenden Fachkräftemangels im Gesundheitswesen müssen wir innovative Lösungen schaffen, die wohnortnah und nachhaltig sind. Die geförderte Machbarkeitsstudie stellt dabei die Grundlage für eine Entscheidung dar, ob und wie ein Konzept in die Umsetzung gehen kann.“, sagte Patzke.

  Bildrechte: ArL Leine-Weser
v.l. Samtgemeindebürgermeister Jens Beckmeyer, Landesbeauftragte Frauke Patzke, Landrat Detlev Kohlmeier, Kreisrätin Kathrin Woltert

Am Dienstag, 13. Mai 2025, reiste die Landesbeauftragte zunächst nach Nienburg. Bei einem Treffen im Kreishaus nahm Landrat Detlev Kohlmeier den Förderbescheid entgegen. Er verbindet mit der Studie die Hoffnung auf eine Stärkung der ärztlichen Versorgung und des Pflegeangebots im Südkreis, um die sich Landkreis und Samtgemeinde Mittelweser seit geraumer Zeit bemühen. „Wenn das Krankenhaus hier geschlossen wird, entsteht eine Versorgungslücke, die mit guten Ideen und Partnern sehr bedarfsgerecht ausgefüllt werden kann. Ich hoffe, dass die Studie dafür eine gute Grundlage beschreibt, die ärztliche und andere gesundheitsmedizinische Dienstleister überzeugt“, sagte Kohlmeier.

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v.l. Landtagsabgeordnete Dr. Silke Lesemann, Bürgermeister Olaf Kruse, Landesbeauftragte Frauke Patzke, Panagiotis Kiriakidis (Stadt Sehnde)

Danach ging es weiter nach Sehnde, wo sich Bürgermeister Olaf Kruse im Beisein der Landtagsabgeordneten Dr. Silke Lesemann im Rathaus der Stadt über den Bescheid freute. Er betonte die Bedeutung der Förderung für die Region:

„Ich freue mich sehr, dass das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung die Machbarkeitsstudie zur Errichtung eines regionalen Versorgungszentrums in unserer Stadt fördert. Der Fördermittelbescheid stellt einen weiteren Meilenstein für unsere Stadt und die angrenzenden Kommunen dar. Er ist ein starkes Signal für die nachhaltige Stärkung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. Mit der Machbarkeitsstudie wollen wir konkret prüfen, wie ein regionales Versorgungszentrum zur Verbesserung der Nahversorgung, Gesundheitsdienstleistungen, Mobilitätsangebote und weiterer lebenswichtiger Infrastruktur insbesondere in den südlichen Ortsteilen beitragen kann. Ziel ist es, eine zukunftsfähige Lösung zu entwickeln, die die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger unter Einbeziehung bereits vorhandener Angebote in den Mittelpunkt stellt. Ich danke dem Ministerium sowie dem ArL für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Unterstützung bei diesem wegweisenden Projekt. Gemeinsam wollen wir die Chancen nutzen, die sich durch diese Förderung bieten, um Sehnde lebenswerter und widerstandsfähiger für die Zukunft zu gestalten.“

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In Anwesenheit von Kommunalen Vertreterinnen und Vertretern übergibt die Landesbeauftragte Frauke Patzke den Förderbescheid an Landrat Michael Schünemann

Am Mittwoch, 14. Mai 2025, erhielt als nächstes Landrat Michael Schünemann in der Waldgaststätte Mittendorff's Park in Stadtoldendorf von Frauke Patzke einen Förderbescheid für den Landkreis Holzminden.

„Es ist nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch ein besonderes Anliegen für uns, ausreichend Gesundheitsangebote für unsere Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum bereitzustellen. Umso mehr freue ich mich, dass wir mit einer Förderung vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser eine Machbarkeitsstudie für das Regionale Versorgungszentrum durchführen werden. Wir brauchen Strukturentwicklungen gerade im ländlichen Raum genauso, wie wir großen Bedarf im Bereich der Gesundheitsvorsorge sehen. Ich begrüße es daher sehr, dass unser Landkreis mit dieser Machbarkeitsstudie eine gewinnbringende Unterstützung bekommt, einen ersten Schritt in diese Richtung zu gehen“, so Schünemann.

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v.l. Bürgermeister Dominic Herbst, Landesbeauftragte Frauke Patzke und Ulrike Ahrbecker (Stadt Neustadt am Rübenberge)

Zum Abschluss der Bescheidübergaben reiste Frauke Patzke am Freitag, 16. Mai 2025, nach Neustadt am Rübenberge, wo Bürgermeister Dominic Herbst sie freudig erwartete, bevor es weiter ging nach Aerzen zu Bürgermeister Andreas Wittrock, der sich im Beisein der Landtagsabgeordneten Barbara Otte-Kinast ebenfalls über einen Förderbescheid aus den Händen der Landesbeauftragten freute.

„Eine wohnortnahe, verlässliche Gesundheitsversorgung ist ein elementarer Bestandteil der Lebensqualität – gerade im ländlichen Raum. Mit der geförderten Machbarkeitsstudie haben wir nun die Möglichkeit, systematisch zu prüfen, ob ein Regionales Versorgungszentrum in Neustadt realisierbar ist und wie ein solches Zentrum konkret ausgestaltet sein könnte“, so Herbst. Er dankte dem Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser und Frauke Patzke für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit.

„Ich begrüße die schnelle Bearbeitung unseres Förderantrages und bedanke mich sehr herzlich für die Berücksichtigung. Die Machbarkeitsstudie ermöglicht uns einen Blick in die Zukunft und soll im Rahmen der Daseinsvorsorge eine Aussage über die künftige hausärztliche Versorgung der Bevölkerung treffen“, sagte Wittrock.

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Bürgermeister Andreas Wittrock erhält den Förderbescheid von der Landesbeauftragten Frauke Patzke

Ziel der Machbarkeitsstudien ist es, Potenziale für RVZ-Vorhaben zur Stärkung der gesundheitlichen Versorgung und Daseinsvorsorge sowie des sozialen Zusammenhalts in ländlichen Räumen auszuloten und damit die Errichtung weiterer RVZ anzustoßen. Neben dem Kern der hausärztlichen Versorgung sind zahlreiche Angebote der Daseinsvorsorge möglich. Das können beispielsweise Tagespflege oder Beratungsangebote, aber auch Ergo-, Logo oder Physiotherapiepraxen, haushaltsnahe Dienstleistungen aber auch Cafés oder Multifunktionsräume für das Vereinsleben sein.

Das Modellprojekt RVZ wird seit 2020 vom Regionalministerium gefördert. Bislang sind knapp 8 Millionen Euro in den Aufbau geflossen. In ganz Niedersachsen sind bereits fünf eröffnet worden. Im Amtsbezirk Leine-Weser sind das die RVZ in Alfeld und Auetal.

Hintergrundinformationen zur Förderung:

Bis zum 15. April 2025 waren die Kommunen in Niedersachsen vom Regionalministerium dazu aufgerufen, sich für die Förderung einer Machbarkeitsstudie zur Errichtung eines RVZ zu bewerben. Die Förderung beträgt maximal 90 Prozent der Ausgaben, die an Dritte zur Erarbeitung einer derartigen Studie gehen, maximal jedoch 45.000 Euro. Voraussetzung war, dass im jeweiligen hausärztlichen Planungsbereich der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN) mindestens ein freier und besetzbarer Hausarztsitz vorhanden ist. Der Zuwendungszeitraum endet mit dem 31. Dezember 2025. Die Machbarkeitsstudien müssen dem Regionalministerium zu dem Zeitpunkt vorliegen.

Artikel-Informationen

erstellt am:
16.05.2025

Ansprechpartner/in:
Frau Krutwa

Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser
Bahnhofsplatz 3-4
31134 Hildesheim
Tel: 051216970136

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