PM 21/2025 Dritter Tag der Kennenlerntour führt in den Landkreis NienburgWeser
Dritter Tag der Kennenlerntour: Landesbeauftrager besucht Dokumentationsstelle Pulverfabrik Liebenau
Innovative Projekte und starke Partnerschaften stehen im Fokus der diesjährigen Tour durch die Region Leine-Weser
LIEBENAU. – Der dritte Tag seiner „Kennenlerntour“ führte Ottmar von Holtz, seit Juli 2025 Landesbeauftragter für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, am Donnerstag, 11. September, in den Landkreis Nienburg/Weser. An insgesamt sieben Tagen besucht er die Landkreise des Amtsbezirks Leine-Weser sowie die Region Hannover. Dabei möchte der Landesbeauftragte besondere Projekte vor Ort entdecken und zugleich die regionalen Akteure sowie kommunalen Vertreter kennenlernen.
In Begleitung von Landrat Detlev Kohlmeier, Wilfried Imgarten, Samtgemeindebürgermeister Weser-Aue, und Margit Schmidt, Bürgermeisterin des Flecken Liebenau, besichtigte Ottmar von Holtz die Dokumentationsstelle Pulverfabrik in Liebenau. Die Einrichtung, die in der ehemaligen Hauptschule der Gemeinde untergebracht ist, widmet sich der Aufarbeitung und Vermittlung der Geschichte der NS-Zwangsarbeit in der Pulverfabrik Liebenau zwischen 1939 und 1945.
Während seines Besuchs nahm sich der Landesbeauftragte viel Zeit für einen intensiven Austausch mit dem Geschäftsführer der Dokumentationsstelle, Martin Guse, und ließ sich die Räumlichkeiten sowie die Dauerausstellung ausführlich zeigen. Besonders beeindruckt zeigte er sich von der engagierten Arbeit des Teams und dem pädagogischen Konzept, das gezielt junge Menschen anspricht und zur aktiven Auseinandersetzung mit der Geschichte anregt. Im gemeinsamen Gespräch betonte der Landesbeauftragte die Bedeutung derartiger Orte für die regionale Identität und das gesellschaftliche Miteinander: „Die Dokumentationsstelle Pulverfabrik Liebenau ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie regionale Erinnerungskultur und Bildungsarbeit Hand in Hand gehen. Durch gezielte Förderung konnten unter anderem moderne Übernachtungsmöglichkeiten für Jugendgruppen geschaffen und die Dauerausstellung erweitert werden. Diese Maßnahmen ermöglichen es insbesondere jungen Menschen, sich intensiv mit der Geschichte auseinanderzusetzen, gemeinsam zu lernen und sich aktiv auszutauschen.“
„Der Besuch von Ottmar von Holtz im Landkreis war eine schöne Gelegenheit, sich kennen zu lernen. Die "Pulverfabrik" war zudem ein idealer Treffpunkt, um sich vor Ort ein gemeinsames Bild zu machen und ich bin sicher, dass ihn das Projekt und vor allem das ehrenamtliche Engagement dahinter genauso beeindruckt und berührt haben, wie uns hier im Landkreis. Die Zusammenarbeit mit dem Landesamt war bisher rege und vertrauensvoll, ich bin sehr zuversichtlich, dass wir daran anknüpfen können“, sagte Kohlmeier.
Mithilfe einer LEADER-Förderung in Höhe von 152.200 Euro erfolgten im vergangenen Jahr umfangreiche Umbauarbeiten im Obergeschoss des Gebäudes. Vier ehemalige Klassenräume wurden so zu einem modernen Übernachtungsbereich für Jugendgruppen oder Workshop-Teilnehmende. Die Arbeiten konnten Mitte dieses Jahres abgeschlossen werden, so dass künftig mehrtägige Bildungsangebote in der Gedenkstätte stattfinden können. Weitere 200.000 Euro aus der ZILE-Richtlinie für touristische Maßnahmen sind in Baumaßnahmen für die Einrichtung der Dauerausstellung im Untergeschoss geflossen, die bereits seit Ende 2023 eröffnet ist.
Das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser hat die Maßnahmen beratend begleitet und die Fördermittel bewilligt. Die erfolgreiche Umsetzung unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen regionalen Akteuren, Kommunen und dem Land Niedersachsen.
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erstellt am:
12.09.2025