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IWAMA

Interactive WAter MAnagement


Akronym: IWAMA
Titel:

Interactive WAter MAnagement

Priorität: 2.Effizienter Umgang mit natürlichen Ressourcen

2.1. Gewässerreinhaltung

Laufzeit: 01.03.2016 - 28.02.2019
Budget: 4.625.534,70 €
Website: http://www.iwama.eu/










Kurzbeschreibung

Das Projekt „IWAMA“ (Interactive Water Management) zielt auf eine Verbesserung der Gewässergüte der Ostsee ab. Als wesentliche Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels ist vorgesehen, die Betreiber der beteiligten Kläranlagen im Rahmen eines qualifizierten capacity development insbesondere in den beiden Bereichen Energieeffizienz und Schlammbehandlung zu schulen. Über diesen Weg sollen die Effizienz der Abwasserreinigungsanlagen erhöht und ein nachhaltiger Beitrag zur Verbesserung der Gewässergüte der Ostsee erreicht werden. Insgesamt sind 17 Projektpartner aus den Bereichen Kläranlagenbetrieb, Verbände für den Betrieb und die Ausbildung im Umweltschutzbereich, Umweltschutzinstitutionen und Forschungseinrichtungen beteiligt. Dadurch wird eine gezielte Erarbeitung und Erprobung geeigneter Lösungen sowie eine nachhaltige Implementierung ermöglicht. Zur Kommunikation und zum Wissenstransfer zwischen den beteiligten Projektpartnern werden neben Workshops auf den Kläranlagen mit der Besichtigung erprobter Best-Practice Technologien in regelmäßigen Abständen auch Seminare und Online-Seminare („Online webinars“) durchgeführt.

Kommunale Kläranlagen spielen eine wichtige Rolle für den Gewässerschutz. Ein wirksamer und umweltfreundlicher Betrieb solcher Anlagen kann sich positiv auf den Zustand von Meer und Klima auswirken. Indem sie Haushalts- und Industrieabwasser klären, reinigen Wasseraufbereitungsanlagen das Wasser unter anderem von Nährstoffen (Phosphor und Stickstoff). Ein übermäßiger Eintrag von Nährstoffen in Oberflächengewässer führt zu Eutrophierung, eines der größten Probleme der Ostsee. Die empfohlenen Grenzwerte der HELCOM[1] für abfließende Nährstoffe sind strenger als die Anforderungen der kommunalen Abwasserrichtlinie der EU. Daher gelten für kommunale Wasseraufbereitungsanlagen im Ostseeraum unterschiedliche Anforderungen. Um die HELCOM-Empfehlungen zu erreichen, müssen die meisten kommunalen Wasseraufbereitungsanlagen ihre Nährstoffbeseitigungsmaßnahmen verbessern. Die Berücksichtigung der HELCOM-Empfehlungen bedeutet zusätzliche Betriebskosten für kommunale Kläranlagen. Gleichzeitig ist es damit möglich, durch intelligente Prozessoptimierung und Investitionen Kosten zu sparen. So werden neue Geschäftsmöglichkeiten und die Entwicklung innovativer, kosten- und energieeffizienter Technologien eröffnet.

IWAMA soll die Ressourceneffizienz des Abwassermanagements im Ostseeraum verbessern, indem die Kapazitäten der Betreiber von Wasseraufbereitungsanlagen weiterentwickelt und Pilotinvestitionen umgesetzt werden, welche Nährstoffeinträge in die Ostsee verringern. Die Maßnahmen konzentrieren sich auf drei Hauptgebiete des kommunalen Wasseraufbereitungsanlagensektors: Kapazitätsentwicklung, Energiemanagement und Schlammmanagement. Die Kapazitätsentwicklung soll den Wissenstransfer über intelligentes Schlamm- und Energiemanagement in der Region sowie die Nutzung der Erfahrungen mit Pilotinvestitionen fördern.

Die Projektpartner nehmen an vor Ort Workshops und Online-Webinaren teil und bilden nationale, wissensbasierte Gemeinschaften für lebenslanges Lernen in allen Partnerstaaten. Die Gemeinschaften werden auf internationaler Ebene durch das „Baltic Smart Water Hub“ vertreten, das im Rahmen eines Politikfeldes des UBC-Netzwerkes umgesetzt wird. Das Hub nutzt Fortbildungsmaterialien und andere Instrumente, die im Laufe des Projektes entwickelt werden und bietet die Möglichkeitneuer Informationen und eines kontinuierlichen Austausches mit anderen Wasserakteuren im Ostseeraum. Die intelligenten Energie- und Schlammmanagementkonzepte werden entwickelt und getestet, um die Effizienz der Wasseraufbereitungsanlagen zu verbessern. Die Konzepte beinhalten ein einzigartiges gemeinsames Bewertungssystem für eine effiziente Energieleistung und Schlammbehandlung auf der Grundlage eines vielfältigen Datenangebots für den Ostseeraum. Die Pilotinvestitionen werden zur Verbesserung der Energieeffizienz und der Stickstoffelimination durchgeführt. Außerdem soll die Qualität des Schlammmanagements erhöht und die Nährstoffbeseitigung verbessert werden, indem Schlammwässer behandelt und neue Lösungen zur Hygienisierung, Stabilisierung und Trocknung von Klärschlamm gefunden werden.


[1] HELCOM ist eine zwischenstaatliche Kommission, die für den Schutz der Meeresumwelt im Ostseeraum arbeitet. Die Kommission wurde von den Ostsee-Anrainern gegründet. Grundlage ist die Helsinki-Konvention, die 1992 verabschiedet wurde und am 17. Januar 2000 in Kraft trat. HELCOM kann nur Empfehlungen aussprechen, aber keine Beschlüsse oder Richtlinien verabschieden.


Niedersächsischer Partner

  • aqua & waste International GmbH, Hannover


Weitere Deutsche Partner

  • Technische Universität Berlin

  • DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser

    und Abfall e.V. DWA-Landesverband Nord-Ost

  • Zweckverband Grevesmühlen, Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung, Körperschaft des öffentliches Rechts

  • Entsorgungsbetriebe Lübeck (Associated Organisation) Eurawasser Nord GmbH Rostock (Associated Organisation)


Internationale Partner

  • Union of the Baltic Cities, Sustainable Cities Commission c/o City of Turku, FI(Lead Partner)

  • University of Tartu, EE

  • Lahti University of Applied Sciences, FI

  • Estonian Waterworks Association, EE

  • Environmental Center for Administration and Technology, LT

  • Linnaeus University, SE

  • Kaunas Water Ltd, LT

  • Water And Sewage Company Ltd of Szczecin, PL

  • Gdansk Water Utilities Ltd, PL

  • Tartu Waterworks Ltd, EE

  • Türi Water, EE

  • Daugavpils Water Ltd, LV

  • Jurmala Water Ltd, LV

 
Henning Zeich auf dem Kick-Off Meeting in Daugavpils, Lettland
 
Capacity Building Workshop in Lahti, Finnland
 
Kläranlage Grevesmühlen

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Herr Matthias Maring

Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser
Bahnhofsplatz 3-4
31134 Hildesheim
Tel: +49 5121 6970-123
Fax: +49 5121 6970-202

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